Die Verteidigung der Zukunft
"Halte fest das Muster der gesunden Worte, die du von
mir gehört hast, in Glauben und Liebe, die in Christus Jesus sind."
2 Timotheus 1,13.
Nordkorea ist immer wieder in aller Munde, da es nach
reichweitenstarken Atomwaffen greift.
Das abgeschiedene Land gehört zu den eigenartigsten der
Welt. Es wird von einem nominell kommunistischen Monarchen in so absolut absolutistischer
Weise regiert, dass es für einen westlichen Betrachter schon wieder operettenhaft
und komisch wirkt. Doch die grausame Unterdrückung Andersdenkender und die Konzentrationslager
und die Toten sind alles andere als komisch. Dieser Führer, der Verwandte schon
mal mit einem Flakgeschütz hinrichtet, lässt sich gottgleich verehren, wie
schon sein Vater, der Liebe Führer, und sein Großvater, der Große Führer, vor
ihm.
Das Land ist bettelarm. Schaut man vom Weltraum aus auf die
nächtliche Landkarte Ostasiens, dann ist Nordkorea ein dunkler Fleck in einem
Meer aus stecknadelkopfgroßen Lichtern.
Der Großvater des gegenwärtigen Machthabers begann einst als
Statthalter von Stalins Gnaden und dressierte das Volk nach seinen
Vorstellungen, bis dieses in ihm einen nicht hinterfragbaren politischen Messias
sahen.
Was viele nicht wissen: Die herrschende Kim-Familie hat
christliche Vorfahren.
Der Vater der Mutter Kimilsungs, des ersten Diktators, war protestantischer
Pastor.
Sein eigener Vater war Absolvent einer Missionsschule und
diente als Ältester in einer Pjöngjanger Presbyterianerkirche. Beide, Vater und
Mutter, waren gläubige, engagierte Christen.
Bis vor rund 100 Jahren galt Pjöngjang wegen seiner vielen
Kirchen als das Jerusalem Asiens.
Und heute ist das Land geistlich wie im Natürlichen ein
schwarzer Fleck auf der Landkarte. Christen werden unbarmherzig verfolgt und
wandern in Lager.
Wie konnte es dazu kommen?
Eine große Rolle spielten sicherlich die imperialistischen
Japaner, die sich Korea einverleibten. Wer um sein Leben kämpft, hat wenig Zeit
für anderes. Vor allem glaubensschwache und randständige Christen fallen in
solchen Zeiten der Krise ab. So wohl auch Kimilsung, der zum gnadenlosen
Kommunisten wurde, bevor er selber zur Gottheit aufstieg. (Sein Geburtstag, der
"Tag der Sonne", ist Nationalfeiertag; seine Bilder hängen in jedem
koreanischen Haus). Jesus selbst sagte, dass es Tage großer Bedrängnis geben
würde, „Und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch
gerettet werden, aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt
werden.“ (Matthäus 24,22).
Aber um der Auserwählten willen…
Gott lässt seine Kinder nicht hängen.
Doch vermutlich haben seine nordkoreanischen Kinder sich
irgendwann angepasst und die überlebenden Pastoren predigten nicht länger das
Wort Gottes, sondern politisch opportune Zeitgeistbotschaften, bis sie dennoch weggefegt wurden. Wir dürfen nie vergessen: Wir sind immer nur eine Generation von der geistlichen
Dunkelheit entfernt. Wenn das Wort heute nicht mehr gepredigt wird, geht morgen
der Glaube, und wenig später auch die auf dem Glauben gründende Zivilisation,
den Bach runter.
Deutschland hat sich schon weit vom Glauben an Gottes Wort
(und dem damit einhergehenden Segen) entfernt. Umso mehr müssen wir, die wir an
die Bibel glauben, heute am Wort festhalten, damit wir Menschen erreichen und das
biblische Christentum in unserem Land eine Zukunft hat, damit unser Land eine
Zukunft hat.
Denn an Gottes Segen ist alles gelegen.
Die Bibel ist voll mit Ermahnungen in diese Richtung. So ist
das Buch der Richter eine eindrucksvolle Warnung. Es ist eines der
furchtbarsten Bücher, die ich kenne. Eine Dystopie reinsten Wassers.
Die große Zeit von Mose und Josua ist vorbei. Ihre Worte
werden vergessen und der geistliche Verfall setzt ein. Ungeschönt schildert
das Richterbuch die geistliche Verwahrlosung aufgrund eines Mangels an gesunder
Lehre.
Besonders erschreckend ist für mich die Geschichte
Jonathans, des Sohns Gerschoms, des Sohnes Moses. Sie steht in Richter 17 und 18.
Und sie erinnert mich ein wenig an Kimilsung.
Dieser junge Enkel des Mose wurde Priester eines Großbauern
namens Micha. Der hatte seiner Mutter 1100 (!) Silberstücke gestohlen. Diese
verwünschte den Dieb daraufhin. So in Furcht versetzt, gibt Micha seiner Mutter
das Geld zurück. Diese lobt den Herrn und nimmt 200 Silberstücke und lässt
davon zwei Götzen machen, die Micha sich als Hausgötter aufstellt. Dann heuert
er Jonathan an, dem er zehn (!) Silberstücke im Jahr als Priesterlohn bezahlt.
(Dass die Leviten ein Anrecht
auf den Zehnten haben, weiß Micha offenbar nicht).
Und Jonathan, der Enkel des Mose, wird zum treuen Hüter der
Götzenbilder seines Herrn.
Für zehn Silberstücke im Jahr.
Bis eines Tages der Stamm Dan vorbeikommt und einen Priester
braucht. Jonathan blickt auf sein mageres Einkommen und dann auf die Krieger
Dans. Dann lächelt er, klaut seinem Herrn den Hausgötzen, und zieht mit Dan davon.
"Und die Söhne Dan richteten sich das Schnitzbild auf. Und Jonatan, der
Sohn Gerschoms, des Sohnes des Mose, er und seine Söhne waren Priester für den
Stamm der Daniter bis zum Tag der Verschleppung des Volkes des Landes [durch
die Assyrer]." (Richter 18,30).
Es dauerte gerade einmal drei Generationen und die
Nachkommen des mächtigen Mose waren von billigen kanaanäischen Heidenpriestern
kaum mehr zu unterscheiden.
Furchtbar.
Solches soll uns keinesfalls passieren. Wir halten es mit
Luther und Bach, die sagten, bzw. vertonten: „Das Wort sie sollen lassen stahn!“
"Seht auf euch selbst, damit ihr nicht verliert, was
wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt."
2 Johannes 2,8.
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