Das Risiko der Freiheit und wie man sie behält

"Ihr seid zur Freiheit berufen worden, Brüder. Nur gebraucht nicht die Freiheit als Anlaß für das Fleisch, sondern dient einander durch die Liebe.“
Galater 5, 13.

Freiheit lebt von der Selbstbeherrschung des einzelnen.
Große Freiheit setzt große Selbstbeherrschung voraus. Ist keine Selbstbeherrschung vorhanden, wird die Freiheit durch Regeln—Gesetze—beschnitten. Ist überhaupt keine Selbstbeherrschung vorhanden, steht die Diktatur vor der Tür, der Feind der Freiheit schlechthin.

Freiheit bedeutet NICHT, alles tun zu können, was einem beliebt. Wahre Freiheit ist vielmehr, nicht alles tun zu müssen, was einem gerade durch den (fleischlichen) Sinn fleucht. Selbstbeherrschung und wahre Freiheit gehen Hand in Hand.

Christen werden zur Nächstenliebe, und damit zur Selbstbeherrschung, erzogen. Unter Christen gilt: Nicht allein was ich will zählt, sondern auch was der andere will. Deswegen nehmen sich Christen zurück und lassen schon mal dem anderen den Vortritt.
Nur eine Gesellschaft, in der der eine den anderen respektiert, kann eine freie Gesellschaft sein. Die rücksichtsvollste Gesellschaft ist die freiste. Achtet der eine den andern höher als sich selbst, entsteht im Lauf der Zeit eine wirkmächtige Zivilisation. Deswegen sind christlich geprägte Gesellschaften, (und solche, die diese imitieren), die freiesten Gesellschaften der Welt.
Geht das Christentum, und damit die Selbstbeherrschung, den Bach runter, mehren sich die Übertretungen. Diese wiederum führen zu verschärften Gesetzen. Diese sind natürlich wirkungslos, denn Übertreter scheren sich nicht um Gesetze. So engen verschärfte Gesetze stets nur die ein, die sich sowieso an die Regeln halten. Eine unfreie und bedrückende Gesellschaft entsteht.
Der Freiheit muss man sich würdig erweisen.

1776 wehrten sich die Menschen in den amerikanischen Kolonien gegen den englischen Tyrannen und seine Truppen. Um die Tyrannei zu besiegen waren Waffen unabdingbar. Die Kontinentalarmee unter Washington gewann bekanntlich, und als die Amerikaner dann ihren eigenen Staat gründeten, maßen sie dem legalen Waffenbesitz Verfassungsrang zu. Für den Fall, dass sich auch in ihrem Land einmal ein Tyrann erhebt.
Allgemeiner Waffenbesitz war deswegen kein Problem, weil die Bürger verantwortungsbewusst mit ihren Waffen umgingen. Amerika war von der christlichen Ethik durchdrungen. Auch heute schießen dort 12-jährige Bauernbuben mit Kleinkalibergewehren auf Ratten und keiner denkt sich was dabei.
Nun hat in diesen Tagen ein 64-jähriger weißer Amerikaner, durch eigene Anstrengung zum mehrfachen Millionär geworden, (also eigentlich den amerikanischen Traum lebend), 59 unschuldige Konzertbesucher mit mehreren zu Vollautomaten umgebauten Gewehren erschossen und so das größte Massaker dieser Art in der Geschichte der USA begangen.
Warum?
Ja warum.
Der Besitz vollautomatischer Waffen ist auch in den Vereinigten Staaten für Privatpersonen strikt verboten. Offenbar ist es möglich, gewöhnliche Halbautomaten so umzubauen, dass sie Dauerfeuer ausspucken. Dies wiederum setzt böse Absicht voraus. Das Böse wiederum wird bekanntlich durch Gesetze nicht besiegt. Höchstens eingehegt. Ganz üble Sache.

Die geistliche Sicht auf diese Dinge?
Es ist so:
Wenn eine Gesellschaft ein bestimmtes Maß an Gottlosigkeit und gottlosem Verhalten überschritten hat, zieht Gott sich zurück. Ein Riss tut sich auf in der Schutzmauer um ein Volk, ein Land, eine Nation. Dann passieren solche Dinge.
Gott sagte einst zu Abraham, er könne das Land Kanaan momentan noch nicht in Besitz nehmen: „denn das Maß der Schuld des Amoriters ist bis jetzt noch nicht voll.“ (1 Mose 15, 16). Erst 430 Jahre später war es soweit, dass Israel Kanaan einnehmen konnte.

Auch wenn es den politischen Akteuren diesseits und jenseits des großen Teiches nicht mehr bewusst ist: Unsere Gesellschaften sind immer noch stark vom Christentum geprägt. Hüben und drüben leben Millionen von Kindern Gottes, die Gott nicht aufgeben und nicht verlassen wird. An seinem guten Willen besteht kein Zweifel.
Die Chance zur geistlichen Erneuerung besteht somit.
Es liegt an uns, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein, in dem wir entsprechend leben, das Wort Gottes in unserem Leben an erste Stelle stellen, und den Mund nicht halten.
Und Gott fordert uns in diesen Zeiten der Krise, in der der Schutzwall um unsere Länder Risse bekommen hat, auf zu beten:

„Und ich suchte einen Mann unter ihnen, der die Mauer zumauern und vor mir für das Land in den Riß treten könnte, damit ich es nicht verheeren müßte. Aber ich fand keinen.“ (Hesekiel 22, 30).

Gott soll dasselbe nicht über uns sagen müssen.

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