Amerika hat einen neuen Präsidenten
„Das Törichte der Welt hat Gott auserwählt, damit er die
Weisen zuschanden mache.“
1. Korinther 1,27.
Nun ist es also tatsächlich passiert: Donald Trump ist 45.
Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Gestern wurde er auf den Stufen
des Kapitols in Washington vereidigt, wobei er sich nicht einmal verhaspelte (wie
sein Vorgänger).
So, wie Obama der Anti-Bush war, so ist nun wiederum Trump
das genaue Gegenteil von Obama. In Amerika leistet man sich den Luxus, die
Richtung des Landes hin und wieder komplett zu ändern, um sich doch treu zu
bleiben.
Ich bin mir sicher, nach Trumps sechzehnminütigen Rede
gestern zur Amtseinführung schlackern nun dem ein oder anderen
Regierungsmitglied in den Hauptstädten der Welt die Knie. Was hat er nochmal gesagt?
„Die Zeit des leeren Geredes ist vorbei.“
Könnte man als Kritik am modus vivendi seines Vorgängers
sehen, der vor allem für seine erhebende Rhetorik bekannt war.
„Eine Nation existiert, um ihren Bürgern zu dienen.“
Eine Binse, zumindest in Demokratien. Kann man allerdings
auch als Kritik an den Bürokraten des Landes auffassen, die bisher oft für die
Partei des Expräsidenten Politik machten, in dem etwa die Finanzbehörden jahrelang
christlichen Werken die Gemeinnützigkeit nicht zuerkannten, und als dies
ruchbar wurde, Computer zerstörten.
„Wir müssen unsere Grenzen schützen.“
Nicht die schlechteste Idee. Die US-Südgrenze ist so
durchlässig wie die deutsche, vor allem weil bisher der Wille zum Grenzschutz
fehlte. Trump wurde nicht zuletzt dafür gewählt, die Einwanderung wieder unter
Kontrolle zu bringen. Er nannte den islamischen Terrorismus sogar beim Namen, was sein Vorgänger stets peinlichst vermied.
„Wir müssen zu unserem Land stehen.“
Für Europäer mit ihrer Drift in Richtung immer engere Union
klingt dieser Satz nach harschem Nationalismus. In Europa gibt es keine Völker
mehr, sondern nur noch Bevölkerungen. Doch seien wir ehrlich: Nation ist nicht
gleich Nation, und Völker unterscheiden sich durchaus. Eisen und Ton kann man
nicht mischen. Wer das nicht anerkennen will, lädt sich bloß Konflikte ein,
bzw. ein brüchiges Staatswesen.
„Das Gemetzel durch Gangs und Drogen hört sich nun auf.“
Hört sich nicht nach Verständnisseligkeit für Waffenschieber
und Drogendealer an. Gut. Viele Europäer, die Amerika für besonders gewaltaffin
halten, übersehen dabei, dass die Gewalt sich größtenteils in großen Städten zwischen
Gangs abspielt. Auch Schulen, in denen den Lehrern alle Möglichkeiten zur Disziplinausübung
genommen wurden, machen gelegentlich Schlagzeilen. Zwei Drittel der
amerikanischen Haushalte haben jedoch keine einzige Waffe im Haus.
So weit, so unspektakulär.
Doch dann kommt's faustdick aufs Auge:
„America first! Wir haben andere reichgemacht, während wir
arm geworden sind. Wir müssen abgewanderte Jobs wieder nach Amerika
zurückholen. Unsere korrupten Eliten haben das Geld der Mittelklasse genommen
und auf dem Globus verteilt.“
Trump sagt hier, die Welt habe von Amerika gestohlen. Er
scheint die Wirtschaft als ein Null-Summen-Spiel zu betrachten: Was das Ausland
gewinnt, verliert Amerika.
Doch das ist Unsinn.
Der Kuchen ist nicht für immer gleich groß, so dass er
ständig umverteilt werden muss, damit niemand zu kurz kommt, sondern er wächst!
Alle auf der Welt können in einer globalisierten Wirtschaft am Wohlstand
teilhaben, da sie ihre Arbeitskraft und ihre Waren weltweit anbieten können.
Das ist gute Nachricht.
Millionen Menschen wurden so vom Joch der Armut befreit. (Auch
Deutschland, das heute vom Export lebt). Abschottung hingegen führt zu hohen
Zöllen und die führen zu hohen Preisen.
Das Problem ist, dass Amerika die höchsten
Körperschaftssteuern der Welt hat. Ein Hochsteuerliebhaber von europäischen
Proportionen hat die letzten acht Jahre regiert. Kein Wunder, dass Firmen, die das
konnten, in Länder abgewandert sind, die freundlichere Steuersätze haben,
(Luxemburg kommt einem da in den Sinn). Dieses Abwandern wiederum ist gut für
den Verbraucher, denn der bekommt dadurch mehr Ware für sein Geld. Jeden Dollar,
den der Staat nicht einsteckt, kann der mündige Bürger ausgeben.
Trump sagte seine harschen Worte zur Wirtschaftslage nicht zu Gegnern der USA, sondern zu Verbündeten und Freunden. Das war neu. Ich hoffe, der Präsident verzettelt sich da nicht.
Trump sagte seine harschen Worte zur Wirtschaftslage nicht zu Gegnern der USA, sondern zu Verbündeten und Freunden. Das war neu. Ich hoffe, der Präsident verzettelt sich da nicht.
Einer der Geistlichen, die im Anschluss an die Rede für den
Präsidenten und das Land gebetet haben, war Franklin Graham, der Sohn von Billy
Graham, dem legendären Evangelisten und Vertrauten vieler Präsidenten.
Er zitierte 1. Timotheus 2,1-6.
Was dort steht, lege ich auch uns ans Herz:
„Ich ermahne nun vor allen Dingen, daß Flehen, Gebete,
Fürbitten, Danksagungen getan werden für alle Menschen, für Könige und alle,
die in Hoheit sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in
aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.
Dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, welcher
will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Denn einer ist Gott, und einer ist Mittler zwischen Gott und
Menschen, der Mensch Christus Jesus, der sich selbst als Lösegeld für alle gab,
als das Zeugnis zur rechten Zeit.“
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