Zum Tod des Künstlers David Bowie

„Siehst du einen Mann, der gewandt ist in seinem Geschäft: Vor Könige wird er hintreten, er wird nicht vor Niedrige hintreten.“
Sprüche 22,29.

Dieser Tage ist David Bowie gestorben.
Mir hat seine Musik früher ganz gut gefallen. Nicht alles, aber manches schon. „Heroes“ zum Beispiel, das Lied über ein drogenaffines Paar, über dessen Köpfe an der Berliner Mauer die Kugeln hinwegfliegen. Damals, Anfang der Achtziger, war ich selber drogenaffin. Bowie hat in Berlin damit aufgehört, mich hat Jesus davon befreit.
Auch wenn man seine Musik nicht unbedingt mag, so muss man doch anerkennen, dass er ein genialischer Musiker war. Er produzierte nicht nur eingängige, sondern auch komplexe Titel. „Space Oddity“ etwa, das Lied über den Astronauten Major Tom, das er als frühreifer Einundzwanzigjähriger schrieb, ist von der Akkordfolge und der Tonführung her recht anspruchsvoll.
Der Mann war vielseitig und arbeitete wie ein Tier. Entsprechend war er zu Beginn des Jahrtausends längst Milliardär.

Und weil er neulich gestorben ist, an Leberkrebs wie es heißt, habe ich mir ein paar Videos von seinem neuesten Album, das zwei Tage vor seinem Tod herauskam, einmal angeschaut. Bowie wusste, dass er bald sterben wird. Es ist damit quasi sein Vermächtnis.
Was teilt das reiche und berühmte Genie seinen Fans mit?
Das Werk heißt „Blackstar“, schwarzer Stern.
Es ist furchtbar.
Depressiv.
Todesschwanger.
Verstörend.
Ein Albtraum!
Es zeigt einen Musiker, der sich seiner Verlorenheit bewusst ist, („I'm a black star“). Doch er wird vom Christentum heimgesucht, (im „Blackstar“-Video kommen drei Vogelscheuchen vor, die verdächtig nach Golgatha aussehen). Er beugt aber seine Knie nicht—und hofft dennoch irgendwie, dass es für ihn trotzdem ein Land hinter dem Wandschrank gibt.

Einer der Titel heißt nämlich „Lazarus.“
Lazarus ist der Tote, den Jesus nach vier Tagen aus dem Grab rief. (Johannes 11).
Für Bowie galt oft: Tolle Töne, bekloppte Texte. In diese Kategorie fällt auch der Text zu „Lazarus“, so dass der hier gar nicht zitiert werden muss.
Viel interessanter ist das Video.
In ihm liegt der todkranke Bowie in einem Krankenhausbett. Er ist nicht einbandagiert wie der echte Lazarus das einst war. Doch seine Augen sind mit einer Binde verbunden und dort, wo die Augen sind, befinden sich schwarze Knöpfe.
Schaut ziemlich verstörend aus.
Irgendwann klettert aus einem hölzernen Schrank an der Wand, der verdächtig an den Wandschrank aus „Der König von Narnia“ erinnert, das Alter Ego der Person auf dem Bett, also Bowie ohne Augenbinde und im spacigen Outfit.
Am Ende des Liedes verschwindet dieses düstere Wesen wieder im finsteren Schrank und die Tür schließt sich hinter ihm. Ein wenig erinnert der Schrank an einen Sarg. Der Künstler inszeniert melodramatisch seinen Tod.
Doch es ist ein Schrank und kein Sarg.
Und der bekannteste Schrank der Welt steht im Haus des Professors auf dem englischen Lande und ist in Wirklichkeit eine Tür nach Narnia, in das Land, in dem der Löwe Aslan herrscht, der Jesus verkörpert.
Da hoffte einer heimlich.

Lazarus.
Golgatha.
Dieser Schrank.
Am absehbaren Ende seines Lebens hat sich Bowie offensichtlich intensiv mit dem Tod beschäftigt. Dabei kam er an Jesus nicht vorbei. Dass er sich bekehrt hätte, wie Rock Hudson oder Steve McQueen in ähnlichen Lagen, ist mir nicht bekannt.
Schade.

Für Christen ist der Tod kein Albtraum, sondern eine Heimkehr.

Paulus sagt:
„Das Leben ist für mich Christus und das Sterben Gewinn.“
Und:
„Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser.“ (Philipper 1,21+23).

Und Jesus verheißt uns:
„Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, würde ich euch gesagt haben: Ich gehe hin, euch eine Stätte zu bereiten?“ (Johannes 14,2).

Der Herr ist gerade jetzt dabei, uns ein Haus zu bauen.
Das sind doch gute Aussichten.

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