Die Verbesserung der Welt
„Da nun Jesus erkannte, daß sie kommen und ihn ergreifen
wollten, um ihn zum König zu machen, zog er sich wieder auf den Berg zurück, er
allein.“
Johannes 6,15.
Jesus hätte mit Leichtigkeit König Israels werden können,
das angeheizte Volk hätte ihn vorbehaltlos unterstützt.
Er tat's jedoch nicht.
Stattdessen verweigerte er sich der Politik und entzog sich
seinen „Wählern.“
Warum tat er das?
Weil Jesus genau wusste, dass man eine bessere Gesellschaft
nicht in erster Linie durch Politik herbeiführt.
Utopisten, meist faschistischer, sozialistischer oder
islamistischer Provenienz, streben danach, eine Gesellschaft mit Gesetzeszwang
zu verbessern.
Christen glauben hingegen, dass der Weg zu einer besseren
Welt in der Verbesserung des Individuums liegt, die dadurch stattfindet, dass
jede Person sich mit ihren eigenen Defekten auseinandersetzt und nach einem besseren
Charakter strebt. Wenn dies alle tun, wird die Welt von alleine gut.
Die revolutionäre, radikale, begeisternde Grundlage dafür
bietet Jesus allen Menschen an: Wer an ihn glaubt, der bekommt neues Leben; ja,
der wird „Teilhaber der göttlichen Natur.“ (2. Petrus 1,4). Der gilt es nun
Raum zu geben.
Utopisten haben keine Verwendung für die Erlösung in Jesus.
Sie bekämpfen auch nie persönliche Charakterdefekte (man
beschäftigt sogar Schweine in Menschengestalt, wenn sie nur auf Parteilinie liegen),
sondern streben danach, die moralischen Defekte der ganzen Gesellschaft zu
beheben. Ist man eine im utopistischen Sinn gute Person, dann bekämpft man
Rassismus, Sexismus, Intoleranz, Homophobie, Xenophobie, den Kapitalismus, die
Globalisierung, die Atomkraft, TTIP, Israel, die Amerikaner, die NATO und was man
halt sonst momentan gerade für bekämpfenswert hält.
Das ändert sich nämlich ständig.
Früher bekämpfte man das „internationale Finanzjudentum“
indem man jüdischen Mitbürgern die Schaufenster einschlug. Dann bekämpfte man
den Klassenfeind, indem man ihn enteignete (und seine Fabriken nach Russland
verfrachtete).
In den Achtziger Jahren feierten Utopisten in Berlin die
Pädophilie, heute schämen sich die Grünen dafür, (hoffe ich).
Die Zeiten ändern sich.
In jeder Tyrannei wird einem ein Feind vorgegeben.
Dieser Feind ist unweigerlich eine von außen wirkende Kraft
und befindet sich nie in einem selbst. Der Feind ist der Jude, der Klassenfeind
oder der Ungläubige. Ist dieser Feind erst eliminiert, bricht Utopia an. Doch
natürlich gelingt es nie, alle Juden, Klassenfeinde oder Ungläubigen auszuschalten.
Utopia bleibt daher immer ein Fernziel.
Freie Gesellschaften, wie das gegenwärtige Deutschland, sind
jedoch deshalb groß, weil sie nicht das Unmögliche wollen, sondern dem
Individuum den ihm zustehenden Raum gewähren und in Ruhe lassen. „Aktivisten“
sind deshalb meistens Utopisten. Christliche Aktivisten gibt es nicht so viele,
denn die haben besseres zu tun als zu agitieren. Sie verwandeln die Welt durch
ihr zuverlässiges Arbeiten und ihren christlichen Charakter in einen besseren
Ort, ohne ein großes Trara darum zu machen.
Anstatt unsere Kinder zur kämpferischen Utopisten zu erziehen,
müssen wir sie in jeder Generation neu dazu anleiten, gegen ihr Fleisch zu
kämpfen. Damit meint die Bibel die niedere, gefallene Natur des Menschen, von
der auch Christen noch mehr als genug herumschleppen.
Das Furnier der Zivilisation über jeder Gesellschaft ist dünn.
Wir sind stets nur eine Generation von der Barbarei entfernt.
Die Barbarei entspringt stets dem Fleisch.
„Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will,
verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach.“
(Lukas 9,23).
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