Der Unterschied zwischen Vollkommenheit und Perfektion

„Und er machte das Meer, gegossen, zehn Ellen von seinem einen Rand bis zu seinem anderen Rand, ringsum rund, und fünf Ellen seine Höhe. Und eine Meßschnur von dreißig Ellen umspannte es ringsherum.“
2 Chronik 4,2.

In dem Vers oben ist die Rede von dem Ehernen Meer, das zur Reinigung der Priester im Tempel in Jerusalem diente.
Die Maßangaben zeigen, dass Gott zwar vollkommen ist, aber kein Perfektionist.
Denn wenn das Eherne Meer in perfekter Weise kreisrund gewesen wäre, dann hätte sein Umfang nicht 30 Ellen, sondern 31,4159 Ellen betragen. (Die Kreiszahl Pi lehrt uns, dass ein Kreis mit dem Durchmesser 1 zu jeder Zeit und an jedem Ort einen Umfang von 3,14159... hat. Pi treibt Perfektionisten in den Wahnsinn, denn Pi ist eine irrationale Zahl und geht hinter dem Komma einfach immer weiter. Man kann die Zahl nicht genau definieren: wie die Ewigkeit hat auch Pi kein Ende).
Das Eherne Meer kann also nicht vollkommen rund gewesen sein. Es muss irgendwo ein wenig geeiert haben—und das war o.k.! Gott gestattete Hiram, seinen Baumeister, eine Fehlertoleranz von 1,4159 Ellen bei einem Kreis von 10 Ellen Durchmesser.
Hiram versuchte, das Ding so rund wie nur möglich zu bekommen, schaffte es aber nicht ganz.
Und Gott benutzte dieses unvollkommene Ding ein paar Jahrhunderte lang trotzdem.

Anstatt zu versuchen alles bis ins Kleinste richtig zu machen, versuche einfach Jesus nachzuahmen. Geht viel leichter.

Auf keinen Fall wollen wir sein wie die Pharisäer, die kleinkarierte Perfektionisten im Ritualabspulen und Gebotehalten waren, den Messias aber völlig außen vor ließen. Zu ihnen sagte der Herr: „Ihr blinden Führer, die ihr die Mücke seiht, das Kamel aber verschluckt.“ (Matthäus 23,24).


Wir dürfen bei aller Liebe zum Detail nicht das große Ganze aus den Augen verlieren.

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