Jesus richtet Lahme auf

"Und ein Mann, der von seiner Mutter Leibe an lahm war, wurde herbeigetragen. Man setzte ihn täglich an die Pforte des Tempels, die man die schöne nennt, damit er Almosen erbat von denen, die in den Tempel gingen."
Apostelgeschichte 3,2.

Hier haben wir einen Menschen, der noch nie im Leben auf eigenen Beinen stand, der täglich die Hilfe anderer brauchte und vom Sozialsystem abhängig war.
Kennst du auch Leute, die noch nie auf eigenen Beinen standen, ständig Hilfe brauchten und von Transfers lebten?
Der Mann saß zwar in der Umgebung des Tempels, im Dunstkreis des Glaubens, aber nicht in ihm. Wir können davon ausgehen, dass er religiös indifferent, gleichgültig, war, denn durch ebenjene schöne Pforte des Tempels ging wenige Wochen zuvor Jesus wochenlang täglich ein und aus, um in die Salomonshalle zu gelangen, wo er lehrte. (Johannes 10,23).
Und der Mann wurde nicht geheilt!
Obwohl Jesus täglich nur Zentimeter an ihm vorbeiging. Dabei wurden zu dieser Zeit im Tempel durchaus Lahme geheilt. Die Kinder, die zusahen, machten einen solchen Lärm, dass sich die Priester und Schriftgelehrten bei Jesus deswegen beschwerten. (Matthäus 21,14-15). Der Mann müsste eigentlich von Jesus und seinen Wundern gehört haben. Doch er hatte scheinbar mehr Interesse an den Hilfen, die er empfing, als an den Messiasgerüchten, die er hörte. Jedenfalls blieb er sitzen, während andere an ihm vorbei in den Tempel humpelten und gehend wieder herauskamen.
Petrus kam an diesem denkwürdigen Tag mit Johannes an die schöne Pforte, wie schon so oft. Doch diesmal war etwas anders. Diesmal lag etwas in der Luft! Als der Mann die Apostel anbettete, rief Petrus aus, „Silber und Gold besitze ich nicht. Was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazoräers: Geh umher!“ (Apostelgeschichte 3,5).
Petrus hatte Jesus.
Und heute war dieser Mann bereit für Jesus, den Messias, der täglich an ihm vorbeigegangen war, ohne als Retter erkannt zu werden.
Warum wurde der Mann nicht unter Jesus geheilt?
Warum musste er lahm bleiben bis Petrus vorbeikam?
Offensichtlich hat sich im Herzen des Mannes etwas verändert. Vielleicht hatte er die Transferleistungen und die Hilfsbedürftigkeit und seine Unfähigkeit, auf eigenen Beinen zu stehen, endlich satt. Vielleicht hatten die Gerüchte über Jesus eben doch an seinem Herzen gewirkt. Er selbst wusste nicht, dass er bereit war für ein Wunder. Denn als Petrus sagte, „Sieh uns an!“ gab er acht auf die Apostel, in der Erwartung, etwas von ihnen zu empfangen. (Vers 5).
Doch Petrus gab ihm kein Geld, sondern Jesus.
Und der Mann wurde geheilt und gerettet und bekam eine Zukunft auf eigenen Beinen. 

Wir leben zur Zeit in einer Gesellschaft, in der, wie mir scheint, jeden Tag neue Opfergruppen erfunden werden und die Übernahme persönlicher Verantwortung fürs eigene Leben geringgeschätzt wird. Diese sogenannte Identitätspolitik spaltet die Leute in Opfer und Täter, die sich entfremdet, zumindest aber distanziert gegenüberstehen. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl wird so nicht erzeugt. Die solchermaßen gelähmten "Opfer" brauchen stets die Hilfe ihrer Gouvernanten, da man ihnen nicht zumuten will, sich durch Leistung zu profilieren, sich Respekt zu verdienen und aus dem Opferstatus auszubrechen.
Wer sich chronisch als Opfer betrachtet, wird zwangsläufig unglücklich, da er ständig auf seine echte oder eingebildete Benachteiligung blickt. Doch wie bei diesem Gelähmten am Tempel, kann sich auch in den Herzen dieser Leute unmerklich etwas tun, sodass sie ihrer Situation überdrüssig werden und Veränderungen wollen. Die Coronapolitik lähmt uns ja alle und verdonnert uns zur Isolation. Bitten wir den Herrn, dass er an den Herzen der Menschen wirkt, wie er das am Herzen dieses Lahmen tat. Dann wird der Herr dieser Person zur richtigen Zeit einen Petrus und einen Johannes über den Weg schicken, die ihr Jesus bringen.
Wenn der Schüler bereit ist, erscheint der Lehrer.
Lasst uns den Herrn bitten, dass die Schüler im Land bereit werden. 
Petrus packte den Mann an der Hand und richtete ihn auf und seine Füße und Knöchel wurden stark und er sprang umher und tanzte und ging mit ihnen in den Tempel.
Endlich!
Und dort saß er dann in der Salomonshalle, dem ersten christlichen Gemeindehaus der Welt, lobte Gott und hörte das Wort. Und war kein Opfer mehr, sondern lebte in Christus ein siegreiches Leben. 
Bist du bereit, ein Petrus für jemanden zu werden?
Der Herr arbeitet schon daran, dir Kandidaten zuzuführen, denen du ein Segen wirst--und sie dir. Jesus macht's möglich.

"Und sie gerieten in höchstem Maß außer sich und sprachen: Er hat alles wohlgemacht!" (Markus 7,37).

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