Die Liebe zur Welt und die Liebe zu Gott

"Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat."
Johannes 3, 16.

"Werter Pastor Hoinle,
ich habe mit großem Interesse Ihre YouTube-Predigten gesehen, welche mir helfen die Bibel auch besser zu verstehen.

Folgende Bibelverse beschäftigen mich sehr:

1. Johannes 2:15-17 SCH51
Habt nicht lieb die Welt, noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt
lieb hat, so ist die Liebe zum Vater nicht in ihm. Denn alles, was in der
Welt ist, die Fleischeslust, die Augenlust und das hoffärtige Leben, kommt
nicht vom Vater her, sondern von der Welt, und die Welt vergeht mit ihrer
Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit.
SCH51: Schlachter 1951

Wie ist dies ganz pragmatisch in der Realität zu verstehen? Ist alles in der
Welt schlecht? Klar gibt es viel Böses in der Welt und der Teufel übt hier
leider seinen Einfluss auch aus. Es gibt nun auch Dinge in dieser irdischen
Welt die aber nicht böse sind sondern auch gut oder neutral. Können wir
nicht dankbar sein für einen Bäcker oder Landwirt, der mitbeiträgt, daß wir
Essen haben. Oder das wir eine staatliche Ordnung haben, Polizisten die
Ihren Beruf gerne ausüben und dabei auch ihr Leben riskieren, damit wir
Schutz und Ordnung haben , oder die Ehe zwischen Mann und Frau. Dieses hat
doch nicht der Satan erfunden, sondern Gott ist der Urheber, für uns
Menschen (egal ob gläubig oder ungläubig)zu unserem Guten.

Ist es verkehrt z.B. beruflich seine Arbeit gesehen mit Freude zu machen
(dies sollen wir ja dem Herrn tun, wie wir ja alles zur Ehre des Herrn tun
sollen)? Ganz praktisch gesehen, wenn ich die "Welt nicht lieb haben darf"
(ich meine nicht die Sünden- diese sind ja klar verboten), aber wenn ich
keine Freude an meiner Arbeit haben darf (weil irdisch) und ich diese nicht
lieben darf (ich meine nicht an erster Stelle zu setzten, bzw. zu vergötzen)
dann wird das schwer umzusetzten sein und die Leistung wird wohl eher
bestenfalls Mittelmass sein.

Bedeuten diese obigen Verse wirklich, daß ich an nichts irdischen mich
erfreuen darf, z.B. wenn meine Frau mir zu Weihnachten ein schönes paar
Schuhe schenkt? Bedeutet das, daß ich kein Hobby, z.B. Skifahren ausüben
darf, wo es mir ja gut tut in der Natur Sport zu treiben ( bisher habe ich
Gott für diese Dinge immer gedankt), darf ein Christ ausser den
lebensnotwendigen Dingen, wie Nahrungsaufnahme, schlafen, trinken nichts
irdischen tun darf und sich auch in keinem irdischen Instutitionen, z.B.
ehrenamtlich bei der Feuerwehr sich angagieren darf, weil er dadurch Gottes
Liebe verliert?

Wie ist das den genau einzuordnen? Natürlich ist diese Welt vergänglich,
auch die Ungläubigen verlassen diese Welt ebenso wie wir als Christen und
wir dürfen natürlich Gott und sein Reich nie aus den Augen verlieren. Mir
geht es hier um das rechte Verständnis.

Vielleicht können Sie mir behilflich sein?

Vielen Dank im Voraus und Gottes reichen Segen!

Herzliche Grüße,

C"

Hallo C,

ich freue mich, daß dir die Botschaften auf Youtube dienen. 
Preis dem Herrn.
Johannes bezieht sich in deiner Schriftstelle auf 1 Mose 3, 6, wo die
Schlange Eva verführt und diese erkennt, daß der verbotene Baum "gut zur
Speise und daß er eine Lust für die Augen und daß der Baum begehrenswert
war, Einsicht zu geben." (Essen: Fleischeslust, Schauen: Augenlust,
(verbotener, angeblicher) Einsichtgewinn: Hoffärtiges Wesen/Stolz).
Wenn Johannes von der "Welt" und ihrer Lust spricht, meint er nicht die von
Gott geschaffene Welt und ihre legitimen, von Gott verordneten
Genußmöglichkeiten, sondern die Erfüllung dieser Bedürfnisse/Lüste mit
unerlaubten Mitteln. Die "Welt" ist für ihn der Bereich der gefallenen,
gottfernen, sündhaften Lebenswelt. Die sollen wir nicht lieben.

Wann wird ein legitimer Genuß zur Fleischlichkeit?
Wenn wir nicht maßhalten. Deswegen sagt Paulus, "Alles ist mir erlaubt, aber
nicht alles ist nützlich. Alles ist mir erlaubt, aber ich will mich von
nichts beherrschen lassen." (1 Korinther 6, 12).

Viele Grüße und Gottes Segen, GH

"...Gott, der uns alles reichlich darreicht zum Genuß." (1 Timotheus 6, 17).

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