An die Ängstlichen (und die Infizierten)

"Diese denken an Wagen und jene an Rosse, wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes."
Psalm 20, 8.

Es ist Herbst.
Erkältungszeit.
Da ist es kein Wunder, dass die Infektionszahlen steigen. Sie werden das erfahrungsgemäß auch weiterhin tun. In diesen Tagen fürchtet man allerdings nicht so sehr die altbekannte Influenza, an der in der Saison 2017/18 neun Millionen Menschen in Deutschland erkrankten, (von denen immerhin 25.000 starben), sondern das neue, aus China zugewanderte Coronavirus, mit dem oder an dem bisher rund 10.000 Menschen hierzulande starben. Auch nicht wenig.
Dieses Virus beflügelt die Vorstellungskraft und so leben wir seit mehr als einem halben Jahr im Ausnahmezustand. Die Medien versorgen uns mit beängstigenden Meldungen, die Kanzlerin spricht mit vor Angst geweiteten Augen in die Kamera und raunt einen zweiten Lockdown herbei. Die Ministerpräsidenten ermächtigen sich weiter und verschärfen Verordnungen (und Gerichte kassieren vieldutzendfach die schlimmsten Auswüchse wieder ein. Immerhin).
Das Parlament duckt sich weg.
Die Angst regiert im Herbst 2020.
Händewaschen, Abstandhalten und Maskentragen sind vielen bereits so sehr in Fleisch und Blut übergegangen, dass sie ihr vorbildliches Verhalten in diesen Dingen zum Maß aller Dinge machen. Ihnen kann und darf Corona nichts anhaben, da sie sich so penibel an alle Vorschriften halten wie einst die strenge Sekte der Pharisäer an die väterlichen Überlieferungen. Sie sind gewappnet!
Was aber nun, wenn es anders kommt?
Was, wenn du jeden Morgen in Desinfektionsmittel badest und danach noch mal vorsorglich die Hände wäschst, und außerdem nicht nur anderthalb, sondern drei Meter Abstand zu deinem Nächsten hältst und nie mehr ohne Maske anzutreffen bist, selbst allein im Wald—und du dich trotzdem ansteckst?
Das kann dir nämlich passieren.
Denn wenn sogar der Gesundheitsminister und sein Staatssekretär, der Premierminister in London oder der Mann im Weißen Haus sich anstecken können, Menschen also, die umhegt werden wie sonst niemand und in einer (Hygiene-)Blase leben, dann kann es auch dich treffen. Da machen wir uns nichts vor.
Was dann?
Fällst du dann auseinander wie ein Pappkarton im Regen?
Rufst du dann, „Mein Gott, mein Gott, ich habe mich doch maskiert!“ Oder stehst du drüber? Das sollst du. Das kannst du. Gott hat dir bekanntlich keinen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit. (2 Timotheus 1, 7).
Auch bei penibelster Regeltreue ist ein gerütteltes Maß an Gottvertrauen immer noch notwendig. Ist dir das bewusst? Die totale Sicherheit gibt es nicht. Händewaschen und Abstandhalten sind gut und schön. Und vielleicht hilft auch das Maskentragen, (Experte Drosten ist ja jetzt dafür, nachdem er erst dagegen war), doch vertrauen würde ich darauf nicht.
Ich würde auf Gott vertrauen.
Der geplagte Hiob in seinem Elend sagte einst, „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!“ (Hiob 19, 25). Das solltest auch du dir im Falle einer Infektion vor Augen führen. Keinesfalls solltest du in Panik verfallen oder Verlassenheitsgefühlen Raum geben. Gott liebt dich immer noch. Er wird dich durch die Krise hindurchtragen.
Im Übrigen stehen die Chancen gar nicht so schlecht, dass du eine etwaige Infektion relativ unbeschadet überstehst. Corona ist nicht harmlos, es ist aber auch keine Killerseuche wie Ebola. Und auch wenn die Infektionszahlen hoch sind: die Hospitalisations- und die Sterberaten sind niedrig. Überhaupt liegt deine Zeit in Gottes Hand, und selbst wenn du gehen solltest, was unwahrscheinlich ist, dann gehst du doch zum Herrn und hast uns etwas voraus. Paulus sagt sogar, „Ich habe Lust, abzuscheiden und bei Christus zu sein, denn es ist weit besser.“ (Philipper 1, 23). Eine Infektion ist nicht das Ende. Du packst das!
Ich rufe dir mit Jesus zu:

"Fürchte dich nicht, glaube nur.“ (Markus 5, 36).
Auch ohne Abitur.

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