Wasserrrh!

Soeben hat Gott das Volk Israel aus Ägypten geführt.
Gerade noch war man rechtloser Sklave gewesen, der sich hinsetzte, der aufstand, der aß, trank, ging, stand, arbeitete, ruhte, schlief, sich paarte und aufs Klo ging, wann man es ihm befahl.
All das war nun anders.
Man war der Unterste, Letzte, ein Niemand, ein Ding gewesen.
Nun war man Gottes auserwähltes Volk.
Gott hatte Ägypten geplagt, weil es Israel geplagt hatte. Wunder Gottes waren geschehen, bis Pharaoh entsetzt aufgab.

Israel hatte auch Gunst bei seinen Herren bekommen. Beschenkt mit Gold und Silber, behängt wie die Weihnachtsbäume mit dem Schmuck ihrer Herren, zogen sie hinaus in die Freiheit. (2 Mose 12, 36).

Man war wieder wer.

Israel zieht nun drei Tage lang hinter der göttlichen Wolkensäule her in die Wüste hinaus.

Am dritten Tag geht dem auserwählten Volk das Wasser aus.

Plötzlich ist die Auserwähltheit keinen Pfifferling mehr wert: Man braucht Wasser!
In diese Situation kam Israel auch später immer wieder.

Warum hat Gott seinem Volk das absolut Überlebensnotwendigste immer wieder einfach kurz mal vorenthalten. (2 Mose 15; 2 Mose 17; 4 Mose 20). Weil er ein Sadist ist? Natürlich nicht. (Er gab ja doch stets Wasser).

Die Antwort liegt in Israels Attitüde: Die Sklaven waren zu Herren geworden und das stieg ihnen auf direktem Wege--wie Heroin in der Blutbahn--zu Kopf. In Sprüche 30, 21-23 heißt es: "Unter dreien erbebt die Erde, und unter vieren kann sie es nicht aushalten: Unter einem Sklaven, wenn er König wird, und einem törichten Menschen, wenn er sich an Brot satt essen kann, unter einer Verschmähten, wenn sie geheiratet wird, und einer Magd, wenn sie ihre Herrin beerbt."

Gott möchte, daß uns trotz unserer Großartigkeit, (Auserwähltheit, Macht, Reichtum, Ehre...) doch stets bewußt ist, daß wir ohne ihn aufgeschmissen sind. Er ist ein eifersüchtiger Gott, der in deinem Leben die erste Geige spielen will. Er wird sich nie mit einem Platz auf den hinteren Rängen deines Lebensorchesters begnügen.

Jakobus sagt: "Gott widersteht dem Hochmütigen, dem Demütigen aber gibt er Gnade."
An welcher Gnade erkennt man deine Demut?

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