Monster oder Lichtgestalt?



„Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus seinem Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Dies aber sagte er von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten, denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war.“
Johannes 7,38.

C. S. Lewis hat einmal sinngemäß gesagt, wenn uns die Augen geöffnet würden und wir einen Sünder sehen könnten, wie er im Geist tatsächlich aussieht, dann würden wir uns fürchten. Wir sähen uns einem Wesen wie aus einem Albtraum gegenüber.
Das Umgekehrte gelte für ein Kind Gottes. Wenn wir den unscheinbarsten, blassesten, am wenigsten inspirierenden Christen der Welt sehen könnten, wie er wirklich ist, dann sähen wir uns einem solch strahlenden, überwältigenden Wesen gegenüber, dass wir versucht wären vor ihm auf die Knie zu sinken und ihn anzubeten.

Der alte Professor hat recht.
Christen sind innen größer als außen.

Jesus war rein äußerlich ein ganz normaler Mensch. Doch als er sich einmal mit einer handvoll Jünger auf einen Berg ins Gebet zurückzog, wurde er auf spektakuläre Weise umgestaltet und das, was in ihm war, trat zutage: „Und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne. Seine Kleider aber wurden weiß wie das Licht.“ (Matthäus 17,2). Dieses Ereignis wird allgemein die Verklärung Jesu genannt. Der Herr war zu seiner Zeit der einzige, der diese Herrlichkeit in sich trug. Doch mittlerweile hat sich viel geändert. Er starb für uns, er stand von den Toten auf und gab uns neues Leben. Als Kinder Gottes tragen wir ihn im Herzen, mit allem was dazugehört.

Deswegen sagte der Apostel Johannes, der damals dabei war, viele Jahre später zu seinen Nachfolgern, „Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen, daß wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“ (1. Johannes 3,2).

Unter dieser Schicht aus Zaghaftigkeit, Fleischlichkeit, Angst, Neid, Kleinmut und Sorgenaffinität liegt in Christen also ein gewaltiger Schatz verborgen. Einer, dessen Gegenwart sie sich oft genug selbst nicht bewusst sind.
Doch Jesus sagt, die Kräfte des Heiligen Geistes in uns streben nach außen. Er will sich in unsere Umwelt hinein ergießen wie ein Strom. Jesus möchte, dass wir bereits hier die Kräfte des zukünftigen Zeitalters erleben.
Das klingt wunderbar. Wir möchten das erleben.
Was können wir tun, dass dies geschieht? Wie können wir nachhelfen?
Der erste Schritt ist natürlich, Jesus beim Wort zu nehmen. Jemand, der nicht glaubt, dass der heilige Geist durch ihn wirken will, wird dieses Wirken auch nicht erleben. Jemand, der jedoch sagt, „Danke Herr, dass du durch mich wirkst, auch wenn ich das nicht immer merke!“ der ist schon mal in der richtigen Richtung unterwegs.
Der nächste Schritt ist, der eigenen Fleischlichkeit das Wasser abzudrehen. Auf Zorn, Wut, Lästerei, usw. bewusst zu verzichten. Das kann durchaus etwas Übung verlangen.
Ein dritter Schritt wäre, auf notorisches Nölen zu verzichten und stattdessen Gott für die Dinge zu danken, die gut laufen. In Epheser 5,18 heißt es schließlich nicht, „Werdet voll Geistes, indem ihr mit Gemotze, Klageliedern, und fleischlichen Liedern zueinander redet,“ sondern mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern. D.h., du sollst eine gewisse gedankliche Hygiene betreiben und deine Gedanken nicht ständig um negative Dinge kreisen lassen, (die du möglicherweise sowieso nicht ändern kannst).

Spätestens wenn Jesus wiederkommt, wird offenbar, was wirklich in uns steckt.
„Denn unser Bürgerrecht ist in den Himmeln, von woher wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten, der unseren Leib der Niedrigkeit umgestalten wird zur Gleichgestalt mit seinem Leib der Herrlichkeit, nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen.“ (Philipper 3,20-21).

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